Gegenstände, die im Museum bleiben

Warum wir entsammeln

Die Anzahl an Objekten in der Sammlung unseres Museums nimmt stetig zu. Die Gegenstände dokumentieren die Vergangenheit der Region und sind damit Bestandteil unserer Geschichtsschreibung.

Diese Dichte an Materialien zu pflegen und zu beherbergen ist mit viel Aufwand und Verantwortung verbunden. Die Objekte müssen beispielsweise korrekt und sicher gelagert werden. Zudem kommt es vor, dass einige Gegenstände mehrfach vorhanden sind, kaputt oder sonst unbrauchbar zu uns kommen. Ob ein Objekt jemals in einer Ausstellung gezeigt werden kann, hängt dann auch von verschiedenen Faktoren ab. Sobald Hintergrundinformationen zu einem Sammlungsstück fehlen, lassen sich damit beispielsweise keine Geschichten erzählen. Um eine Sammlung aufzubauen, sie gut zu erhalten und fortzuführen, muss ein Museum seine Objekte regelmässig überdenken — deshalb entsammeln wir.

Unser Ziel ist es, eine für das Emmentaler Kulturerbe repräsentative, hochwertige Sammlung aufzubauen und diese langfristig zu erhalten. Damit setzen wir auch unsere zur Verfügung stehenden Ressourcen besser ein: in Bezug auf die räumlichen Ressourcen (den Platz für die Objekte im Depot) wie auch die personellen Ressourcen (die Sammlungspflege).

Jetzt auf Objekte bewerben

In einer gross angelegten Entsammlungsaktion entschieden wir in diesem Jahr, über 2’000 Textilien und andere Gegenstände aus der Sammlung zu entlassen.

Die aktuelle Ausstellung #AltSuchtNeu im Regionalmuseum Chüechlihus zeigt Objekte, die wir im Spätsommer weggeben. Wer sich für eines dieser Kulturgüter interessiert, kann sich bis am 25. Juni 2023 bewerben. Ziel ist es, den Gegenständen an einem anderen Ort ein neues Leben zu schenken. Die besten Ideen gewinnen! 

Diese Kulturgüter bleiben im Museum

Die Auswahl der Objekte, die das Museum verlassen, wurde in einer gemeinsamen Abstimmung mit der Emmentaler Bevölkerung und in einer Diskussion mit dem Objektrat #AltSuchtNeu getroffen.

Während dieser Entscheidungsphase stiess das Museum auf verschiedene neue Informationen zu einigen Gegenständen. Die vertiefte Auseinandersetzung mit der Sammlung und den Objekten führte zum Entschluss, sie im Museum zu behalten. Einige davon können teilweise wieder eine Geschichte erzählen. 

Strumpfhalter

Strumpfhalter kennt man heute als neckisches Kleidungsstück. Dieses Zubehör — auch bekannt als Strapse — ist jedoch keine neumodische Erscheinung. Bereits im früheren Emmental wurden die elastischen Bänder verwendet, um zu verhindern, dass Strümpfe nach unten rutschen. Damals wie heute kamen sie sowohl aus modischen oder aus medizinischen Gründen zum Einsatz. Da sich in der Sammlung des Regionalmuseum Chüechlihus noch kein solches Objekt befindet, behalten wir diesen Strumpfhalter im Museum.

Strumpfhalter

Stiefel mit Schuhspanner

Diesen Stiefeln wurde über Jahre hinweg viel Sorgfalt entgegengebracht. Selten befinden sich ein historisches Objekte in einem derart guten Zustand. Die Stiefel sind ausserdem mit passendem Zubehör ausgestattet: die dazugehörigen Schuhspanner sind ein Glücksfall. Da wir in der Sammlung des Museums noch kein solches Paar besitzen, geben wir die Stiefel mit Schuhspanner nicht zur Entsammlung frei.

Blauer Sportbody

Ein Kommentar in der Online-Abstimmung zu diesem Ensemble liess uns aufhorchen: Langnauer Schülerinnen und Schüler trugen diese blauen Kleidungsstücke früher im Sportunterricht. Jetzt möchten wir unbedingt mehr darüber erfahren! Welche Langnauer:innen erinnern sich an blaue Sportbodys und Hosen aus der eigenen Schulzeit? Über die Objekte wird ab sofort weitergeforscht. Sie bleiben deshalb in der Sammlung unseres Museums — dies wurde einstimmig entschieden — und werden nicht entsammelt.

Weitere Kulturgüter

Auch folgende Objekte bleiben in unserer Sammlung (Auswahl):

Wäscheklammern

Wäscheklammern aus Holz, antik, in Rössli-Kiste. Vertiefte Recherchen haben ergeben, dass dieses Objekt die Sammlung sinnvoll ergänzt.

Krug

Dank der öffentlichen Abstimmung erhielten wir Hinweise aus der Bevölkerung, die neue Erkenntnisse zu diesem Krug lieferten. Das Objekt stammt aus der Töpferei Ulrich Kohler, Schüppach i.E. und wurde in Handarbeit hergestellt — es bleibt im Museum.

Broschen

Einige Broschen aus dieser Kiste bleiben in unserer Sammlung, da bei einzelnen Objekten regionale Bezüge identifiziert wurden.

Haarnetze

Die fünf Haarnetze ergänzen die Sammlung unseres Museums. Die Emmentaler:innen haben deshalb entschieden, dass sie in der Museumssammlung bleiben.

Strümpfe

Die Strümpfe sind originalverpackt und damit eine Seltenheit für eine Sammlung. Sie sind gut erhalten und eignen sich auch für Ausstellungen.

Geldbeutel

Die drei Objekte ergänzen unsere Sammlung. Sie werden das Museum nicht verlassen.

Mützen

Zipfelmützen sind weit verbreitete, einfache Kopfbedeckungen. Sie lösen bei vielen Menschen Erinnerungen aus und regen zum Geschichtenerzählen an. Auch einige bekannte Figuren aus Erzählungen oder Karikaturen tragen Zipfelmützen. Die drei Objekte bleiben in der Sammlung des Museums.

Necessaire

Dieses historische Etui zur Aufbewahrung von Hygieneartikeln ist besonders gut erhalten. Die Utensilien befinden sich in einem ausgezeichneten Zustand. Für das Museum macht es deshalb Sinn, die Objekte in der Sammlung zu behalten.

Gegenstände, die das Museum verlassen

Hier geht es zu den Objekten, die wir entsammeln und auf die sich alle bis am 25. Juni 2023 bewerben können:

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